Hilde Benjamin (1902-1989) war eine deutsche Juristin und Politikerin. Sie war eine der wenigen Frauen, die in der DDR hohe Ämter in der Justiz und Politik bekleideten.
Benjamin wurde in Berlin geboren und studierte Rechtswissenschaften. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützte sie den Aufbau der sozialistischen Justiz in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. 1950 wurde sie zur ersten Frau in Deutschland, die als Ministerin für Justiz eingesetzt wurde. Dieses Amt hatte sie bis 1953 inne.
Benjamin war Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und später der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Als SED-Politikerin galt sie als eine treue Anhängerin des SED-Regimes. In den 1950er und 1960er Jahren spielte sie eine wichtige Rolle in der DDR-Justiz und war bekannt für ihre harte Haltung gegenüber politischen Gegnern des Regimes.
Nach ihrer Zeit als Justizministerin war sie von 1955 bis 1989 Richterin am Obersten Gericht der DDR. Sie war am Gericht für die Bestätigung von Todesurteilen für politische Verbrechen zuständig und arbeitete eng mit dem Ministerium für Staatssicherheit zusammen.
Benjamin war eine umstrittene Figur. Sie wurde als eine der "schärfsten Richterinnen" der DDR bezeichnet, die für ihre harten Urteile gegen politische Gegner bekannt war. Nach der politischen Wende in der DDR wurde sie angeklagt, Mitglied der SED-Justiz gewesen zu sein und bei der Verfolgung von Oppositionellen mitgewirkt zu haben. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands konnte sie jedoch kein Gerichtsverfahren mehr erleben und starb 1989.
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